Neuerscheinungen

Gibraltar. Im Fadenkreuz der Literatur

Prof. Dr. Ronald Daus Ursula Daus

Aus einer geologischen Zufallsformation wurde Landschaft wurde Geschichte wurden Geschichten wurde Literatur. Die vielfältigen Texte über Gibraltar haben sich zu einer wahren Konkurrenz des realen Felsens aufgetürmt. Dieses literarische Bergmassiv gilt es nun zu erobern, zu rekognoszieren, zu befestigen, zu verteidigen und begehbar zu machen. Entlang einer imaginären Calle Real oder Main Street findet man Zugang zu den sich immer filigraner verzweigenden auf- und absteigenden Callejones oder Lanes. Ab und an muß man hinauf zum „Sky Walk“, der gläsernen Aussichtsplattform auf dem obersten Grat des Felsens, von wo aus der Blick über das tiefblaue Meer zu seinen Füßen entlang der Straße von Gibraltar bis zu den im Dunst liegenden Gipfeln des kleinen Atlas-Gebirges schweift oder zur oftmals geplünderten, zerstörten und wiederaufgebauten Schwesterstadt Algeciras, mit der man sich die Bucht, aber nicht deren Namen teilt – „Bahía de Algeciras“ oder „Bay of Gibraltar“.

KOSMOPOLIS – Interkulturelle Zeitschrift aus Berlin 41-42/2022

Zu neuen Ufern – 25 Jahre Jubiläumsausgabe 1997-2022

Prof. Dr. Ronald Daus Ursula Daus Peter Waldmann Peter B. Schumann Deltev von Graeve Beat Presser

Als wir vor 25 Jahren KOSMOPOLIS – Interkulturelle Zeitschrift aus Berlin konzipierten, hatten wir uns das Ziel gesetzt, mit Autorinnen und Autoren rund um den Globus Themen zu diskutieren, die in dieser prinzipiellen Interdisziplinarität bis zu diesem Zeitpunkt nur selten im deutschsprachigen Raum zusammengetragen worden waren. Mit der digitalen Vernetzung der Kontinente ist unser Anliegen und der Daseinszweck unserer Zeitschrift eher noch wichtiger geworden. Denn wir setzen weiterhin auf die künstlerischen Stimmen aus anderen Kulturen und kombinieren sie zu überraschenden Gesamtkunstwerken.

KOSMOPOLIS – Interkulturelle Zeitschrift aus Berlin 39-40/2021

500 Jahre Weltumsegelung

Ursula DausProf. Dr. Ronald Daus

Sie war ungeplant, wagemutig, kräftezehrend und Vielen den Tod bringend – die erste Weltumsegelung zwischen 1519 und 1522 unter dem Kommando des portugiesischen Generalkapitäns Fernão de Magalhães und dem spanischen Kapitän Juan Sebastián de Elcano. 500 Jahre später wird dieser „Meisterleistung des menschlichen Willens“ in vielfältigen Feiern rund um den Globus gedacht.

Die „Casas-Palacio de Cargadores a Indias“ von El Puerto de Santa María im 21. Jahrhundert.

Ein literarischer Befund

Prof. Dr. Ronald Daus Ursula Daus

Mit unserem Essay „Die Casas-Palacio de Cargadores a Indias in El Puerto de Santa María im 21. Jahr- hundert. Ein literarischer Befund“ wollen wir die einstige Weltbedeutung dieser heute mittelgroßen andalusischen Provinzstadt an der Cádiz-Bucht zwischen Europa und Amerika aufzeigen. Sie wird außerhalb Spaniens erstaunlicherweise fast völlig ignoriert. Eine große Herausforderung ist der ganz konkrete Erhalt des übermächtigen architektonischen Erbes, welches die Stadtpaläste der Kaufherren der Neuen Welt in ihrer Monumentalität darstellen.

Von der Kunst, in stürmischer See nicht zu kentern.

Die Manus der Admiralitätsinseln im 21. Jahrhundert

Prof. Dr. Ronald Daus Ursula Daus

Im Januar 2019 erhielt der kurdisch-iranische Journalist und Schriftsteller Behrouz Boochani gleich zwei wichtige australische Literaturpreise, darunter den „Victorian Prize for Literature“ für sein poetisches Sachbuch „No Friend But The Mountains. Writing From Manus Prison“. Darin beschreibt er sezierend und ergreifend den Alltag in den geschlossenen Flüchtlingslagern von Manus, die die australische Regierung auf der abgelegenen Südpazifikinsel für Asylsuchende eingerichtet hatte, die vor der australischen Küste aufgegriffen wurden. Obwohl die Lager 2017 schließen mußten, harrt ein Großteil der Flüchtlinge weiterhin auf Manus aus, darunter auch Behrouz Boochani.

Durban

Essay über eine Weltstadt im toten Winkel

Prof. Dr. Ronald Daus Ursula Daus

Die südafrikanische Metropole Durban wurde 2015 von der UNESCO zu einer der "7 Wonders Cities" gewählt. Dieser Titel wird verliehen für "Städte, die die Errungenschaften und Hoffnungen des 21. Jahrhunderts am besten repräsentieren".

Mit dieser Auszeichnung war es einer von der Weltöffentlichkeit bisher weitgehend unbeachteten Hafenstadt am Indischen Ozean gelungen, ihr Image wirkungsvoll und grundlegend für ihre Einwohner und ihre Besucher zu verändern.

Die Monographie "Durban - Essay über eine Weltstadt im toten Winkel", 2017, erscheint zum 30jährigen Jubiläum der ersten Stadtmonographie in unserem Verlag im Jahr 1987: "Manila - Essay über die Karriere einer Weltstadt" von Ronald Daus.

Die Erfindung des Kolonialismus - revisited

Aktualisierte, erweiterte und überarbeitete Auflage

Prof. Dr. Ronald Daus

Mit diesem Buch halten die Leserinnen und Leser die aktualisierte, erweiterte und überarbeitete Version meines 1983 publizierten Bandes „Die Erfindung des Kolonialismus“ in Händen. Die Erforschung der Beweggründe, die zur ersten Globalisierung durch die Europäer führten, hat in Zeiten der zweiten Globalisierung im 21. Jahrhundert nichts von ihrer Brisanz verloren. Denn die Grundlagen einer neuen Weltordnung basieren nicht mehr vorrangig auf dem Besitz territorialer Großreiche, sondern auf der Kontrolle von Informations-, Kapital-, Güter- und Menschenströmen. Diejenigen Globalstrategen, die in der Tradition der Seeherrschaft stehen, werden dabei wohl die Oberhand behalten. In der Nachfolge der europäischen Expansion verfahren sie nach dem Vorbild der ersten großen europäischen Kolonialmacht, Portugal. Es hatte sich mithilfe seiner Seestreitmacht und gezielt implantierter Brückenköpfe die Kontrolle der Waren- und Informationsströme zwischen Europa und Asien gesichert.

Die Spanier im Pazifik - reloaded

1520-2015

Prof. Dr. Ronald Daus Ursula Daus

Die Entdeckung des Seewegs über den Pazifik bis zu den „Gewürzinseln“ Südostasiens durch den in spanischen Diensten stehenden portugiesischen Seefahrer Ferdinand Magellan im Jahr 1520 bestätigte die von höchster Seite bis zu diesem Zeitpunkt geleugnete Annahme, daß die Erde rund sei. Sie beendete auch die unangefochtene Monopolstellung der Portugiesen in Asien und verband über das größte der Weltmeere hinweg die Nachkommen eines Kulturraums, der seit der Wanderung ihrer Vorfahren über die Meerenge der Beringstraße sich in unterschiedlichster Form entwickelt hatten .

Doch die Spanier, die von nun an mit unablässigem Eifer in den großen pazifischen Raum vordrangen, ihre Eroberungen mit geographischen Namen beglaubigten und allen angetroffenen Bewohnern mit dem Etikett „Indio“ einen Einheitsstatus verpassten – wie sie es von Kolumbus gelernt hatten –, waren ausschließlich von Mißgeschicken, Unglück und dem Vergessen heimgesucht. Ob in den Marquesas-Inseln, den Salomonen, den Neuen Hebriden, in Neuguinea, den Marianen oder Karolinen. Nur in ihrer Erstentdeckung, dem „Pacifico hispanoamericano“, der Pazifikseite von Mittel- und Südamerika, und in den Philippinen, auf der asiatischen Seite des Pazifiks, konnten sie tatsächlich für Jahrhunderte die gesuchten Reichtümer anhäufen und die selbstgestellte Aufgabe der „Zivilisierung“ der „Indios“ vervollkommnen.

Dennoch finden sich auch im 21. Jahrhundert auf den von den Spaniern im 16. Jahrhundert entdeckten Inseln Melanesiens, Mikronesiens und Polynesiens noch vereinzelte Erinnerungsfetzen, Legenden und Artefakte. Diesen Reminiszenzen gehen die beiden Autoren in einer von West nach Ost gelegten Reiseroute nach, treffen auf Ausgefallenes, Abwegiges und Berührendes.